Herausforderungen für CH-Katholizismus

«Unser Pfarreirat ist wie die Schweizer Nationalelf!» Das sagte mir die kolumbianische Aktuarin des Rapperswiler Pfarreirates, als ich mit den Beteiligten über den Inhalt dieser ite-Ausgabe sprach. Ja, was wäre die Schweizer Fussballnationalmannschaft ohne all die ausgezeichneten Spieler mit Migrationshintergrund? Wie heissen doch all die herausragenden Torschützen?

Es stimmt: Auch in der römisch-katholischen Schweiz haben mehr als die Hälfte des Volkes Gottes einen Migrationshintergrund. Und wenn ich an den Einsatz von Priestern, Pastoralassistentinnen usw. mit Migrationshintergrund denke, dann bin ich ihnen sehr dankbar. Dankbar für den Einsatz und das Leben, das sie in meine, in unsere Schweizer Kirche bringen.

Ich weiss jedoch, dass solche Entwicklungen auch Veränderungen mit sich bringen, die mir persönlich vielleicht etwas weniger passen. Wenn es um die Ordination von Frauen geht oder um verheiratete Pfarrerinnen, dann empfinde ich Menschen aus anderen Kulturen manchmal als weniger aufgeschlossen. Wie steht es nun mit den Schweizer Landeskirchen und ihren demokratischen Strukturen? Menschen aus fremden Kulturen haben oft einen anderen Zugang zur Hierarchie als wir Schweizer und Schweizerinnen.

Gut, ich weiss, es gibt auch schöne Seiten, die dank Menschen aus fremden Ländern in unserer Kirche wie auch in unserer Kultur Eingang gefunden haben. Da darf man sich nicht auf die Schattenseiten fixieren. Und nicht zuletzt: Wir alle sind zusammen auf dem Weg, in steter Veränderung zu Gott hin. Das Reich Gottes ist uns von Jesus her versprochen, ob ich nun Schweizer, Peruanerin, Kroatin, Deutscher, Inder oder … bin. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Lassen wir uns vom Geist Gottes in Liebe dahin führen!

Edito von Ite 2018/3

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