Nicht jeder Zorn heilt

forumKirche, Weisheiten aus der Wüste      (9. Juni 2013)

Funkelnde Augen schauen mir ins Gesicht. «Werden Sie manchmal nicht auch vom heiligen Zorn ergriffen?» Gut, das Gefühl von Wut und Empörung oder auch von Ärger kenne ich. Doch, heiliger Zorn? Kann Zorn überhaupt heilig sein? Nein, ich glaube nicht, dass Zorn und zorniges Verhalten uns Menschen weiterbringen. Und trotzdem bete ich manchmal gerne mit Maria: «Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.» (Lk 1,51-53). Weiter.

 

Franziskus hat vom Feind gelernt

forumKirche, Weisheiten aus der Wüste      (25. Mai 2013)

Unruhig geht Franziskus im Jahr 1219 auf der Strasse auf und ab. Endlich möchte er aufbrechen und den Muslimen die gute Botschaft von Jesus Christus bringen. 1212 ist seine Missionsreise nach Syrien am fehlenden Wind gescheitert. 1214 musste er seine Reise nach Marokko wegen Krankheit abbrechen. 1217 hat ihm Kardinal Hugolino von einer Reise nach Frankreich abgeraten. Warum gelingt es ihm nie, zu den Muslimen aufzubrechen. Weiter

Auch ein Staudamm erzählt von Gott

forumKirche, Weisheiten aus der Wüste      (8. Mai 2013)

Vor einem Jahr starb mein Mitbruder Erwin Schmid in hohem Alter. Er war früher Hausmeister gewesen und bekannt dafür, selber auch Wasserturbinen gebaut sowie gestartet zu haben. Selbst im hohen Alter sah ich ihn noch oft im Übergewand und mit Werkzeugen im Kloster umhergehen. Einmal wagte ich ein Beeren-Wettrüsten mit dem über 90-jährigen Kapuziner. Sein Berg wuchs und meiner blieb bescheiden. Ich hatte keine Chance – trotz der Hälfte an Lebensjahren und der vom Computer trainierten Feinmotorik meiner Hände. Weiter.

 

Welche ist nun die Prinzessin?

Rapperswil-Jona, Forsthaus Grunau      (13. Mai 2013)

Zum Fotografieren kam ich, jedoch nicht zum Küssen …

Diese Prinzessin hier scheint schon lange beim Sonnenbaden zu sein. Ganz schwarz! Aber quitschfidel!

Hier wäre ich zwar zum Küssen gekommen. Doch ist hier keine Prinzessin versteckt!

Und da scheint ein weiterer Prinz erfolglos am Küssen zu sein.

Ich arbeite für Jesus Christus

forum, Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich      (30. April 2013)

Es gibt manchmal aha-Erlebnisse. Ja, genau so ist es. Darum: „Unlängst, als ich darüber wieder einmal in eine hitzige Diskussion verwickelt war, kam mir spontan die Antwort: «Ich arbeite nicht für die Kirche, ich arbeite für Jesus Christus.» Man mag dieser kurzen Formel Idealismus und auch Naivität vorwerfen, im Grunde ist es aber so. Jesus Christus und seine Botschaft sind es, die mich ansprechen, existenzieller und tiefer, als alles andere, womit ich bislang in Berührung gekommen bin„. Weiter.

 

Vertrau dem Arbeiter und seiner Lernfähigkeit

forumKirche, Weisheiten aus der Wüste      (26. April 2013)

Arbeit gehört zum christlichen Leben wie das Beten selber. Seit jeher wurde ihr ein spezieller Nutzen zugeschrieben. Oft besonders der Arbeit, die als verwerflich und wenig ruhmreich empfunden wurde. Nicht der Erfolg oder die Ehre einer Arbeit stehen im Zentrum des Interessens, sondern wie sie den Arbeitenden und dem Reich Gottes dient. Deshalb ist es für den im Väterspruch erwähnten Bruder gar keine Frage, dass er arbeiten will. Seine Motivation dazu ist vorhanden. Ja, er hat sogar Glück, er liebt das Seilflechten und hat Freude daran. Die Arbeit scheint ihm einfach nicht von der Hand zu gehen und zu gelingen. Weiter

Herausforderung Fidelis von Sigmaringen

MittWortsMusik, Luzern, Jesuitenkirche, Predigt      (24. April 2013)

(Dramatisch) „Stellen sie sich vor. Ich stehe hier und predige Ihnen vom Reich Gottes. Von Hinten hören sie die Türe knallen und es läuft einer laut schreiend durch die Kirche. Er kommt bis zum Ambos, schiebt mich, den Prediger gewaltsam auf die Seite, richtet sich das Mikrofon zu Recht und lässt los:“

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Homage an Walbert Bühlmann


Die Region, Wochenzeitung der Stadtregion Luzern      (24. April 2013)

Mit dem Kapuziner Walbert Bühlmann verbindet mich einiges. Einerseits habe ich vor Jahren seine Bücher mit Interesse verschlungen. Andererseits habe ich mit ihm zusammengelebt und einmal eine Fusswallfahrt von Arth nach Einsiedeln gemacht. Bewundert habe ich stets, wie unerschrocken und scheinbar unberührt er Niederlagen wegstecken konnte – ok, ich weiss, auch in der Bibel ist das Prophetenleben nicht unbedingt als ein sehr gemütliches Leben beschrieben. Oft gilt ja, Gott mit Prophet gegen das Volk. Gefreut hat mich nun das nachfolgende Zitat aus „Die Region“ von Marlies Fuchs-Sutter:

„Übrigens, der vor ein paar Jahren

verstorbene Kapuzinerpater Walbert Bühlmann aus Emmenbrücke, ein durch Dutzende von Büchern und Vorträgen in der ganzen Welt bekannter Theologe, hat schon vor mehr als zehn Jahren vorgeschlagen, dass vom Papst für jeden Kontinent ein Stellvertreter ernannt werden müsste, weil die unterschiedlichen Kulturen, Gebräuche und Ansprüche niemals unter einen Hut gebracht werden können. Franziskus hat erste Schritte in diese Richtung getan. Jetzt gilt es für uns an der Basis, unerschrocken für diesen Aufbruch zu kämpfen“.

Den Himmel vermiest du dir selber

forumKirche, Weisheiten aus der Wüste      (16. April 2013)

Für Abbas Daniel liegen in diesen drei Bildern drei Irrtümer christlichen Lebens, die den Christen den Himmel vermiesen können: Zu wenig Aufmerksamkeit für Gott, schlechte Werke und falscher Stolz. Grundsätzlich möchten die Menschen, von denen die Stimme erzählt, ans Ziel kommen. Doch hält sie falsches Tun am Boden. Ihr Tun wird mit falschem Werkzeug sinnlos oder durch Überheblichkeit verunmöglicht. «Mensch, wo stehe ich mir selbst im Weg?», ist die Frage, die Abbas Daniel den Hörenden mitgibt. Weiter.