Gerechtigkeit und Barmherzigkeit küssen sich

Am 9. Dezember fand in der Jesuitenkirche eine MittWortsMusik statt. Ein Chor aus Studierenden sang wunderbar My Soul doth magnify the Lord von George Dyson; Ave Maria von Anton Bruckner; Salve Regina von Francis Poulenc; Ave Maria Stella von Trond Kverno; Magnificat von Wienfried Bönig. Ich habe dazu zwei Text-Einheiten verfasst.

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Ein Leben ohne Ratgeber

Fast für jede Lebenssituation gibt es Ratgeber zu kaufen, nur für das konkrete Zusammenleben von Ehepaaren unterschiedlicher Religionen nicht. Dabei geht es für interreligiöse Partner nicht nur ums Kennenlernen der anderen Religion, sondern auch um einen gemeinsamen Alltag, der zusätzlich mit Kindern bewältigt werden will.

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Liebe sprengt Grenzen

ITE 2015/5, Interreligiöse Ehepaare und ihr Glaubensleben, Edito

Liebe Leserinnen und Leser

Romeo und Julia gelten als das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur. Die Tragödie von William Shakespeare wird heute noch in Theater und Film gerne aufgeführt. Dabei endet diese Liebesgeschichte erstaunlicherweise mit keinem Happy End. Beide Protagonisten sterben am Ende der Geschichte.

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Nicht wissend, vielleicht erfahren, eben glaubend

Nein, ich bin kein Wissender, was Gott anbelangt. Ich bin froh, einiges an Glaubenswissen gelernt zu haben; aber Gott bleibt der Andere, der Geheimnisvolle, der als liebend, barmherzig und lebensspendende geglaubte; der von Jesus von Nazareth als „Abba“ erfahrene, offenbarte. Beweise habe ich keine, aber eine innere Sehnsucht des Entdeckens. Und wie Franz von Assisi spreche ich Gott gerne mit „Du“ an.

Interessanterweise werde ich als Theologe und Kapuziner oft in die Rolle eines Gott-Wissenden gedrängt. Manchmal reagiere ich darauf mit der Aussage: „Sorry, wäre ich Gott-Wissend, wäre ich vielleicht Prediger geworden, aber sicher nicht ins Kloster gegangen!“ Im franziskanischen Welt-Kloster wird gestaunt, gesucht, gefragt und vor allem geschwiegen.

Gerne zitiere ich aus den kapuzinischen Quellen:
Die Kontemplation ist eine grundlegende Voraussetzung für unser Leben in Kirche und Welt. Sie ist gewissermassen ein Weg nach Innen zum ‚Ort des Herzens‘, der zugleich ‚Ort Gottes‘ ist. Sie ist – ganz allgemein gesprochen – ein Erahnen des Absoluten, das die ganze Wirklichkeit in einem neuen Licht erscheinen lässt.
(V. Plenarrat des Kapuzinerordens)

Mit solchen Brüdern (und Schwestern) bin ich geschwisterlich auf dem Weg. Und da gehe ich vertrauens- und hoffnungsvoll auf Hängebrücken, selbst über Flüsse und tiefe Schlunde.

Kurz und prägnant

An der Chagall-Ausstellung in Rom sind mir zwei Aussagen aufgefallen. Sie haben mich die letzten beiden Monate begleitet.

Mit dem Herz geht es einfach – mit dem Kopf wird es sehr kompliziert. (Marc Chagall)

Gut, ich verstehe ihn gut; auch wenn es manchmal ziemlich komplexe Herzensangelegenheiten gibt! Und dann auch:

My soul is my homeland. I can enter it with no passport and feel at home. (?)

Diese Aussage würde ich mit Meditations-Erfahrungen füllen.